Bad Moms
Kinder kriegen ist nicht schwer, Mutter sein dagegen sehr. Zwischen Karriere, Teenagerproblemen und familiären Pflichten kommt man da ziemlich schnell an seine Grenzen. Und welche Mutter stößt nicht, trotz aller Kinderfreuden immer wieder an ihre Grenzen, wenn der Nachwuchs oder die Schule an den Nerven nagt? Die Komödie Bad Moms spricht wahrscheinlich einige der heimlichen Wünsche aus, die insgeheim in jeder Mutter gehegt werden.
Amy Mitchell (Mila Kunis) ist eigentlich eine Powerfrau. Als junge Mutter hat sie zwei Kinder im jungen Teenie-Alter, ist mit ihrem Mann Mike verheiratet und hält nebenbei noch ihrem Chef in einer Agentur den Rücken frei, weil dieser nichts auf die Reihe bekommt. Wenn Amy das Büro verlässt bleibt trotzdem noch Zeit für die Schulprojekte der Kinder, denn immerhin müssen diese nebst Schulpflichten auch ein aufwendiges Freizeitprogramm abarbeiten, um später einmal erfolgreich ins College zu kommen. Kurzum: Amy ist Vollzeit-Mutter und Karrierefrau, die gerade noch beides unter einen Hut bekommt. Dies ändert sich schlagartig, als sie ihren Ehemann beim virtuellen Fremdgehen erwischt. Kurzerhand setzt sie ihn vor die Tür und versucht gänzlich alle Pflichten im Haus zu übernehmen. Daneben geht ihr noch Elternratsvorsitzende Gwendolyn (Christina Applegate) mit ihren allwöchentlichen Elternabenden auf die Nerven. Gwendolyn, als Perfektionistin und Helikoptermutter zieht ihre Fäden in sämtlichen Schulangeboten und genießt dementsprechend ein Ansehen an der Highschool von Amys Kindern.
Als Amy an einem Elternabend, nachdem sie im Job mehr Arbeit bekommen hat und ihren Mann verlassen hat, plötzlich die Verantwortung für den Kuchenbasar übertragen bekommt, rastet sie endgültig aus und sagt „NEIN“.
Sie hat keine Lust mehr darauf, die perfekte Mutter zu sein und macht erst mal das worauf sie Lust hat. Beeindruckt von ihrer Willensstärke lernt sie die alleinerziehende burschikose Mutter Carler (Kathryn Hahn) und Hausfrau Kiki (Kristen Bell) kennen, die sie fortan auf Partys und Brunches begleiten. Langsam aber sicher stellen und unterstützen immer mehr Mütter Amys Lebenswandel und Mutterphilosophien. Sehr zum Ärger von Gwendolyn, die ihre Position in der Schule gefährdet sieht und anfängt dem bunten Treiben ein Ende zu setzen.
Bad Moms ist eine Komödie, die wenn auch teils extrem überzeichnet so mancher Mutter aus dem Herzen spricht. Verblüffte Gesichter, wenn die Kids plötzlich sich selbst Frühstück machen müssen, eine verrückte Elternabend-Party die nur bis 11 Uhr geht und ein absolut göttlich gutaussehender alleinstehender Witwer (heiß gespielt von Jay Hernandez) bedienen dabei jedes Klischee. Mit witzigen Dialogen zwischen den drei Hauptfiguren fließen aber auch viele weiche Töne rein, die zeigen, dass trotz Party und Rebellion das Herz einer Mutter immer für die Kinder schlagen wird. Dabei ist es egal, ob das eine männerfressende Singlefrau, oder eben eine Helikoptermutter ist. Streckenweise ist der Film leider etwas langatmig geworden und wirkliche Überraschungen hat er leider auch nicht zu bieten. Dafür steckt sehr viel Herz und Charme in den Figuren. Neben Mila Kunis fand ich Christina Applegate Jahrzehnte nach ihrer Paraderolle als „Dumpfbacke Bundy“ in „Eine schreckliche Familie“ großartig erfrischend. Also liebe Mütter, bestellt euch einen Babysitter und lasst zumindest mit Mila Kunis auf der Leinwand, einmal die Sau raus.
Fazit: Ein Film für alle die gerne mal eine Rabenmutter wären ...zumindest einen Abend lang... wenn die Kinder schlafen.
Bewertung:
Genre: Familienfilm
Länge: 101 Min.
Kinostart: Ab 24.09.16 im Hollywood Megaplex und Metropolkino.
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